Versorgung von Schwerverletzten
Traumanetzwerke – schnelle Versorgung von Schwerverletzten
Das Traumanetzwerk Thüringen wurde nach einer mehrjährigen Vorbereitungsphase 2011 ins Leben gerufen und im Jahr 2012 entsprechend den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert. Es setzt sich aus 23 Krankenhäusern mit Traumazentren unterschiedlicher Versorgungsstufen zusammen. 7 lokale, 13 regionale und 3 überregionale Traumazentren (siehe unten) stellen eine flächendeckende Versorgung von Schwerverletzten auf höchstem Standard sicher.
1. Stufe: Lokale Traumazentren
1. Stufe: Lokale Traumazentren
Lokale Traumazentren sind wichtig für die flächendeckende Versorgung von Einzelverletzungen. Sie sind in der Lage, die Erstversorgung von Verletzten zu übernehmen und ihre Vitalfunktionen zu stabilisieren. Hier geht es zuallererst darum, Leben zu retten. Im Schockraum werden die Atemfunktion aufrechterhalten sowie Blutungen kontrolliert und versorgt. Lokale Traumazentren verfügen über die Abteilungen:
- Unfallchirurgie
- Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraums)
- Anästhesie (Narkose und Intensiv-Überwachung)
- Radiologie (Röntgen und Bestrahlung)
Im Schockraum wird auch eine Computertomografie der verletzten Organe oder Körperteile gemacht, um das Ausmaß der Verletzungen feststellen zu können. Sobald die Schwerverletzten stabilisiert und transportfähig sind, werden sie - falls erforderlich - in ein regionales oder überregionales Traumazentrum verlegt, das sie weiterbehandeln kann.
Lokale Traumazentren im Traumanetzwerk Thüringen sind:
- Elisabeth Klinikum Schmalkalden
- Helios Klinik Blankenhain
- Katholisches Krankenhaus St. Johann Nepomuk, Erfurt
- KMG Klinikum Sondershausen
- KMG Klinikum Sömmerda
- SRH Krankenhaus Waltershausen-Friedrichroda
- Robert-Koch-Krankenhaus Apolda (nicht Mitglied im Krankenhausspiegel Thüringen)
2. Stufe: Regionale Traumazentren
2. Stufe: Regionale Traumazentren
Regionale Traumazentren können 24 Stunden am Tag Schwerverletzte aufnehmen und versorgen. Sie verfügen zusätzlich zu den Abteilungen der 1. Stufe über weitere Abteilungen wie:
- Neurochirurgie (Chirurgie des Gehirns und des zentralen Nervensystems)
- Gefäßchirurgie (Chirurgie der Blutgefäße)
Dort können beispielsweise auch Schädel-, Hirn- und Rückenmarksverletzungen behandelt werden.
Regionale Traumazentren in Thüringen sind:
- Helios Klinikum Gotha
- Helios Klinikum Meiningen
- Hufeland Klinikum, Standort Mühlhausen
- Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau, Standort Ilmenau
- Klinikum Altenburger Land, Altenburg
- Klinikum Bad Salzungen
- Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar
- SRH Zentralklinikum Suhl
- SRH Wald-Klinikum Gera
- St. Georg Klinikum Eisenach
- Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“, Standort Saalfeld
- Waldkliniken Eisenberg
- Zentralklinik Bad Berka
3. Stufe: Überregionale Traumazentren
3. Stufe: Überregionale Traumazentren
Sie sind die oberste Stufe eines Traumazentrums und bieten eine personelle und apparative Ausstattung, mit der alle Arten von Verletzungen auf höchstem Niveau sowohl akut als auch im weiteren Behandlungsverlauf versorgt werden können. Sie sind verpflichtet, bei Bedarf Schwerverletzte aus lokalen und regionalen Netzwerk-Kliniken zu übernehmen, und verfügen zusätzlich zu den Abteilungen der 1. und 2. Stufe über weitere Abteilungen wie:
- Herzchirurgie und Thoraxchirurgie (Brustraum-Chirurgie)
- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
- Augenheilkunde
- Urologie
- Gynäkologie
- Plastische Chirurgie
- Kinderchirurgie / Kinderheilkunde
Überregionale Traumazentren in Thüringen:
- Helios Klinikum Erfurt
- Universitätsklinikum Jena
- Südharz Klinikum Nordhausen (nicht Mitglied im Krankenhausspiegel Thüringen)