Oberschenkelhalsbruch

Medizinische Informationen

Der Oberschenkelknochen besteht aus einem langen Schaft und einem kurzen, leicht abgewinkelten Hals, der die Kugel des Hüftgelenks trägt. Die Häufigkeit eines Schenkelhalsbruches nimmt ab dem 60. Lebensjahr deutlich zu, Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.

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Ursache und Risikofaktoren

Ein mit den Jahren auftretender, schleichender Verlust an Knochenmasse - Osteoporose genannt - ist der wichtigste Grund für einen Oberschenkelhalsbruch. Neben den natürlichen körperlichen Abbauprozessen sind Kalziummangel und zu wenig Bewegung wichtige Gründe für die Entstehung von Osteoporose. Wenn die Knochen brüchig werden, erhöht jede Stolperfalle in der Wohnung (Teppichkante, Türschwelle) oder auf der Straße (Bordsteinkante, Bodenunebenheit) das Risiko für einen folgenschweren Unfall.

Vorbeugung

Schutz bieten vor allem eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung sowie körperliche Aktivität. Knochenspezialisten raten selbst 80-jährigen, die über eine gute körperliche Konstitution verfügen, zu regelmäßigem, maßvollem Krafttraining. Denn starke Muskeln stärken den Knochen, fördern die Koordination und schützen somit vor gefährlichen Stürzen. Vorbeugend wirken auch Medikamente zur Stärkung der Knochendichte. Diese werden bei Osteoporose allerdings oft erst nach einem Knochenbruch verordnet.

Diagnose

Junge Menschen erleiden nur sehr selten Oberschenkelhalsbrüche. Bei ihnen treten Verletzungen dieser Art nur in Folge starker Gewalteinwirkung auf, beispielsweise bei Verkehrsunfällen oder Stürzen aus großer Höhe. Klagt ein älterer Mensch nach einem Sturz über heftige Schmerzen in der Leistengegend und kann kaum selbständig gehen oder stehen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Oberschenkelhalsbruches groß. Eine Röntgenaufnahme gibt weiteren Aufschluss über die Verletzung.

Therapie

Ein Oberschenkelhalsbruch wird fast immer operiert. Ziel der Behandlung ist es, den Patienten möglichst schnell wieder zu mobilisieren, denn gerade bei älteren Menschen führt Bettlägerigkeit zu einem beschleunigten Abbau an Muskel- und Knochenmasse. Zudem wächst das Risiko für eine gefährliche Lungenentzündung außerordentlich.

Operation

Bei der Operation haben die Ärzte verschiedene Möglichkeiten: So können Oberschenkelhals und Hüftgelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden. Auch die Verwendung von speziellen Nägeln, Schrauben oder Platten bietet sich häufig an. Nach dem Eingriff sollte rasch mit Krankengymnastik begonnen werden, damit die Patienten schnell wieder auf die Beine kommen.

Rehabilitation

Gefürchtet ist der Oberschenkelhalsbruch vor allem deshalb, weil die meisten Patienten schon älter sind und es wegen vorliegender Begleiterkrankungen zu Komplikationen wie Thrombosen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen kommen kann. Die Operation selbst verläuft in aller Regel erfolgreich und ermöglicht eine Wiedererlangung der vollen Beweglichkeit; vor allem dann, wenn sich nach dem Klinikaufenthalt eine Reha-Behandlung anschließt.