Rehabilitation
Enorme Verbesserungen wurden in den letzten Jahren in der unmittelbaren Phase nach der Operation erreicht. Früher wurden die operierten Patienten wie Schwerverletzte behandelt: Sie wurden immobilisiert und das operierte Bein geschient. Dies verlängerte die Heilungszeit erheblich, wie man heute weiß.
Fast-Track-Rehabilitation
Mit dem neuen Konzept der Fast-Track-Rehabilitation („Schnellspur-Rehabilitation“) werden die Patienten bereits wenige Stunden nach der Operation zum ersten Mal auf die Beine gebracht, machen vom Tag der Operation an regelmäßig Bewegungs- und Geh-Übungen und sind so schon wenige Tage nach dem Eingriff wieder mobil. In den meisten Fällen schließt sich eine ambulante oder stationäre Rehabilitation an.
Es hat sich gezeigt, dass eine möglichst frühzeitige Mobilisierung, unterstützt durch eine effektive Schmerztherapie, die besten Erfolge in puncto Beweglichkeit und Gehfähigkeit erzielt und hilft, Komplikationen zu vermeiden.
Ambulante Rehabilitation
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sollte sich unmittelbar eine Rehabilitationsmaßnahme anschließen, da sich diese sehr förderlich auf die Genesung und Mobilität auswirkt. Ruhigstellung und Nichtstun hingegen können zu einem langwierigen Heilungsverlauf und bleibenden Bewegungseinschränkungen führen. Die Rehabilitation kann stationär in einem Krankenhaus bzw. einer Reha-Klinik oder auch ambulant z.B. durch eine Physiotherapie-Praxis erfolgen.
Immer beliebter wird die ambulante Rehabilitation. Wenn sie nicht allzu weit entfernt wohnen, werden die Patienten nach ihrer Entlassung drei Wochen lang täglich von zu Hause abgeholt und nehmen zum Beispiel im Krankenhaus an einer ganztägigen Rehabilitation mit Verpflegung teil; abends geht es dann wieder nach Hause. Dies hat den Vorteil, dass sie dort Alltagsverrichtungen erledigen müssen und schneller wieder mobil werden.
Gruppen-Rehabilitation
Immer mehr Krankenhäuser setzen verstärkt auf Gruppen- statt auf Einzel-Rehabilitation. So motivieren sich die Patienten in der Gruppe gegenseitig, was zu schnelleren Fortschritten führt. Zum Teil wird dies sogar schon im OP-Plan berücksichtigt: Mehrere Operationen werden auf einen Tag gelegt, sodass anschließend die Patienten gemeinsam ihre Reha machen können.
Geriatrische Rehabilitation
Für Patienten, die fit genug sind, um sich selbst zu versorgen, kommt nach einem Oberschenkelhalsbruch, einer Hüft- oder Knie-Operation als Reha-Maßnahme in der Regel eine dreiwöchige orthopädische Anschlussheilbehandlung in Frage, die als Kassenleistung stationär oder ambulant durchgeführt werden kann.
Hochbetagte oder gebrechliche Patienten hingegen profitieren häufig von einer speziellen geriatrischen Rehabilitation. Denn diese berücksichtigt stärker als die Anschlussheilbehandlung die gesamte körperliche und geistige Situation des alten Menschen – also etwa weitere altersbedingte und chronische Erkrankungen, kognitive Beeinträchtigungen und psychosoziale Faktoren. Das Rehabilitationskonzept ist ganzheitlich ausgerichtet und hat zum Ziel, die Selbstständigkeit zu fördern, Pflegebedürftigkeit zu verhindern und insgesamt die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern.
Eine geriatrische Rehabilitation wird von mehreren Thüringer Krankenhäusern mit geriatrischen Abteilungen angeboten, entweder vollstationär oder teilstationär in einer Tagesklinik. Es gibt auch Angebote der ambulanten geriatrischen Rehabilitation bzw. mobilen geriatrischen Rehabilitation (das Reha-Team kommt zu den Patienten nach Hause), allerdings nicht flächendeckend.